Der Pranger

Definition

Ein Pranger war ein mittelalterliches Strafwerkzeug zur öffentlichen Bestrafung und Demütigung von Straftätern. Es handelte sich dabei um eine hölzerne oder steinerne Säule mit Halseisen oder Fußfesseln, an die die Verurteilten angekettet wurden.[1]

Merkmale

Öffentliche Zurschaustellung

Der Pranger stand in der Regel auf einem zentralen Platz einer Stadt oder Gemeinde. Die Delinquenten wurden so der Schmach und dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt.[1][3]

Körperliche Unbill

Neben der Demütigung waren die Verurteilten oft stundenlang den Witterungsverhältnissen und Beschimpfungen der Zuschauer schutzlos ausgeliefert. Manchmal wurden sie auch mit faulen Lebensmitteln oder Exkrementen beworfen.[1][3]

Abschreckung

Die öffentliche Bestrafung am Pranger sollte eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Straftäter haben und zur Einhaltung der Gesetze und Normen mahnen.[3]

Anwendung

Der Pranger wurde vor allem für kleinere Vergehen wie Diebstahl, Beleidigung, Raufereien oder Ehrverletzungen eingesetzt. Schwere Straftaten wie Mord wurden hingegen mit härteren Strafen wie der Hinrichtung geahndet.[1][3]

Abschaffung

Obwohl der Pranger heute als unmenschliche Strafmethode gilt, blieb er in einigen Regionen bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch, bevor er allmählich abgeschafft wurde.[3]

Quellen